Die Sprachentwicklung
Liebe Eltern!
Sprache entwickelt sich vom ersten Lebenstag an. Die Sprachentwicklung verläuft nicht bei allen Kindern gleich. Ich habe Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt, um Ihnen mehr Sicherheit bei der Einschätzung der Sprachentwicklung Ihres Kindes zu geben.
ca. ½ Jahr: Lallen, Gurren, Schreien gr-gr , ech-ech
ca. 1 Jahr: erste Worte, breite Palette von Lauten, Silbenverdopplungen, Lallen ba-ba-ba , ga-ga
ca. 1 ½ Jahre: einzelne Worte, Einwortsätze (Frage durch Betonung), Laute m, b, p, n - Beginn von gezielter Lautbildung bei der Wortproduktion Mama , Mimi , Wau-Wau
ca. 2 Jahre: bis zu 50 Worte, Hauptwörter, einfache Verben und Adjektive, 1. Fragealter mit Satzmelodie, Zwei- und Dreiwortsätze, es kommen weitere Laute hinzu z.B. w, f, t, d , Isn das? , Papa weg. , B(r)ot aufessen.
ca. 2 ½ Jahre: Wortschatz nimmt erheblich zu, Wortschöpfungen, Zunahme der Mehrwortsätze, Endungen an Haupt- und Tätigkeitswörtern beliebig; erster Gebrauch von ich , Laute k, g, ch, r Da kommen B(r)iefmann.(Briefträger), Anna nicht tönnen (sch)lafen.
ca. 3 Jahre: Wortschatz nimmt erheblich weiter zu, 2. Fragealter (z.B. warum, wie, was). Einfache Sätze können gebildet werden; Beginn von Nebensatzbildungen, das Kind beginnt schwierige Lautverbindungen zu bilden (z. B. kn, bl, gr) , Das is'ne F(r)au, die guckt aus'n Fenster. Warum?
ca. 4 Jahre: Der Wortschatz wächst weiter an. Farben und Fürwörter werden verwendet. Bis auf evtl. Zischlaute und schwierige Konsonantenverbindungen (z.B. kl, dr) beherrscht das Kind alle Laute der Muttersprache. Evtl. physiologisches Stottern (lockere Silben- und Wortwiederholungen). Bildung komplexer Sätze, schwierige Satzkonstruktionen können noch fehlerhaft sein. Nebensätze können schon gebildet werden. Gestern war ich mit Mama beim Doktor. Die Sp(r)itze, die er mir gegebt hat, tat nicht weh.
ca. 6 Jahre: Der Wortschatz ermöglicht dem Kind einen differenzierten Ausdruck. Auch abstrakte Begriffe werden auf kindlichem Niveau sicher gehandhabt. Alle Laute werden gebildet. Die Grammatik wird weitgehend beherrscht. Gedankengänge können variiert ausgedrückt werden, mit verschiedenen Zeitformen und in der Mehrzahl. Die Kinder können Geschichten nacherzählen. Als ich noch kleiner war, bin ich noch nicht alleine in den Kindergarten gegangen.
Die Altersangaben sind Durchschnittswerte und gelten nicht als starre Normen.
In Anlehnung an Wolfgang Wendlandt.